Liquid Aminos – Ist der hohe Preis gerechtfertigt?

Mit dem zweiten Teil der kritischen Betrachtung zum Thema Liquid Aminos möchte ich ein wenig den Finger in die Wunde derer legen, die Supplements / Nahrungsergänzungen propagieren, ohne selbst genau zu wissen, in wie weit die in den Vordergrund gestellten Nährstoffe bzw. angestrebten ernährungsphysiologischen Eigenschaften tatsächlich verfügbar sind. Viel Spaß beim Lesen…

„Liquid Aminos Teil 2 – Warum sind Aminosäuren in Ampullen so teuer? Diese Eselsbrücke für den Kauf von Aminosäuren trifft es auf den Punkt: „In Ampulle oder Flasche zieht es das Geld Euch aus der Tasche!“ Wer auf die Idee kommt, dass flüssige Aminosäuren in Ampullen oder Flaschen deshalb so teuer sind ( auf die tatsächlich verwertbare Menge an Muskelbausubstanz hin betrachtet ), weil die Qualität, Verwertbarkeit oder im Resultat aufgebaute Muskelmasse so hoch ist, liegt meiner Erfahrung nach voll daneben. Über fast 20 Jahre war ich bezüglich Nahrungsergänzungen / Sport – Supplements an Produktentwicklungen und Produktionsanlagenaufbauten (unter anderem auch für flüssige Aminosäuren) beteiligt und weiß, wovon ich rede. Wie im Teil 1 schon erwähnt ist es am günstigsten für die Entwicklung eines Liquid Amino – Supplements Gelatine zu verwenden, weil diese in großen Mengen erhältlich und „schweine“- billig ist. Allerdings ist sie relativ ungeeignet für die Verarbeitung in Ampullen, weswegen dort vor allem Molkenprotein-Bestandteile zum Einsatz kommen. Zumeist ist es Laktalbumin , bzw. Lactalbumin – Hydrolysat, dass bei der Herstellung von Aminosäureampullen verwendet wird. Dieses wird dann zwar aus Haltbarkeitsgründen bei der Abfüllung in Ampullen im Autoklav ( Sterilisation ) so hoch erhitzt, dass die Aminosäurestruktur schon fast knusprig wird, aber das soll doch dem Athleten egal sein. Der ampullenmedizintechnisch induzierte Placeboeffekt hat ja auch seine Wirkung. Besonders frech finde ich es, wenn eine solche Lactalbumin – Hydrolysat – Ampulle dem Sportler als BCAA – Supplement verkauft wird. Das ist so, als würde man bei Cartier einen Diamanten bestellen und bekäme ein Stück Kohle geliefert mit dem Argument, dass die Kohle ja potenziell irgendwann mal zu einem Diamanten wird. Da frage ich mich, wie lange sich die Athleten noch für dumm verkaufen lassen wollen. Meiner Meinung nach ist das legaler Betrug. Warum? Das erfahren Sie im 3. Teil dieses Berichts…“

mit sportlichen Grüßen

Euer Supplementcoach – Karsten Theobald

PS: Wenn Sie keinen Wert darauf legen, dass quasi eine sofortige Resorption der Aminosäuren erfolgt, dann spricht gar nichts dagegen, dass Sie auf hochwertige Proteine zugreifen (Makroversorgung und Basis-Eiweishaushalt optimieren) – vor allem dann nicht, wenn Sie eine gute Verdauung haben. Wenn Ihnen jedoch daran gelegen ist, dass die Aminosäuren super getimed und vollständig zur Verfügung stehen (Mikroversorgung und gezielte ernährungsphysiologische Wirkungen erzielen) oder auch wenn Sie Proteine nicht so gut vertragen, dann sollten Sie zu Aminosäuren in Kapseln oder Pulverform greifen (die liegen dann idealer Weise als freie Aminosäuren oder als Hydrolysat vor, so dass die Verdauung kaum noch Arbeit hat).

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Ein Gedanke zu „Liquid Aminos – Ist der hohe Preis gerechtfertigt?

  1. Hi Felix,… wenn Du ganz runter scrollst sollte da eingentlich ein Like-Button, als auch ein Twitter-Button zu finden sein. mit sportlichen Grüßen – Supplementcoach Karsten

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